Ralf Zacherl – Sterne-Koch & TV-Koch, Gastronom, Autor
Ein Küchenleben, das ohne Chili, Zucker, Rosmarin, Olivenöl, Knoblauch und Vanille grundsätzlich nicht auskommt und Obst mit Fleisch gepaart als perverse Attacke für die Geschmacksnerven bezeichnet.
Und vielleicht auch, dass schwarze Teller, große Tomaten und Sardellen die Richtung von „pfui Teufel“ anpeilen. Dafür aber bestimmt sind ihm alle Geschmacksnuancen von Kutteln rauf und runter bestens vertraut. Die folgende Station im „Grauen Haus“ war gute Grundlage für die regional-veredelte Küche; die Verkupplung von einfachen Grundzutaten mit Luxusprodukten und natürlich die traditionellen Gar-und Schmortechniken bis hin zum eff eff.
Jenes „Graue Haus“ übrigens war das älteste noch erhaltene Steingebäude Deutschlands und „Witwensitz“ derer von Greiffenclau. Erwein Graf Matuschka-Greiffenclau, zu Lebzeiten eine schillernde und optisch imposante Persönlichkeit vermittelte Ralf die Bedeutung der Harmonie von Speisen und Wein. 1995 ging die kulinarische Wanderreise dann zu Harald Wohlfahrt, in die Schwarzwaldstube- Traube Tonbach und 1997 schließlich zurück in das „Graue Haus“, wo ihm, wie schon erwähnt, im ersten Küchenchefjahr der Michelin Stern verliehen wurde.
Das tragische Ableben des Herrn Grafen beendete damit diese erfolgreiche Station und ein Jahr später fand man ihn dort wieder, wo man einen jungen Sternekoch sicher am allerwenigsten sucht: Im Robinson Club Athenee Palace auf Djerba. Otto Koch hatte ihn zu dieser neuen Herausforderung überredet und bereits nach kurzer Zeit war ihm klar, daß diese Stelle keine Einrichtung für die Dauer sein könnte. Motivierende Freunde vor Ort ließen ihn aber nahezu ein Jahr dort und natürlich auch die neu entdeckte Freude, sich besonderen Herausforderungen zu stellen und das Positive darin als Antrieb zu begreifen.
Das Angebot, kulinarische Großdimensionen als Küchenchef erstklassig zu realisieren, brachten ihn dann 1999 nach Deutschland zurück; genauer gesagt in die Hauptstadt Berlin. Auch größte Gastronomen verzetteln sich zuweilen in großen Dimensionen und so stand der sympathische Küchenkünstler schneller als erwartet vor geschlossenen Arbeitgebertüren. Vom März 2001 bis Dezember 2003 war Ralf Küchenchef in der Weinbar Rutz.
Nicht jeder Sternekoch kann sich an ein alltagstaugliches Konzept herankochen und damit in kürzester Zeit noch Lorbeeren ernten. Ralf Zacherl, der Starkoch, aber kann das. Nie einfach nur „experimentell“, sondern mit einer gehörigen Portion Raffinesse kreiert er seine Gerichte, die aus einer räumlich kleinen Küche kamen. Ralf ist ein absoluter Situationsmensch und weiß, was er kann. Vorsichtig allerdings war er in Sachen Fernsehen. „Ich und ins Fernsehen? Dafür bin ich völlig ungeeignet“. Nachdem der Spitzenkoch nach acht Castings die Fernsehgeschichte schon abgeschrieben hatte, kam im Dezember 2002 die Zusage. Ralf kann ganz vielen Menschen seine ureigene Freude am Kochen vermitteln. Ganz schön aufgeregt war er, als er bei der Pressekonferenz des Senders im Januar 2003 auf die Bühne musste. Voller Stolz schaute ich zu. Und obwohl man mit Menschen wie Ralf Zacherl am besten grundehrlich umgeht, behielt ich einen Gedanken damals für mich: Ins Fernsehen zu kommen ist viel leichter, als darin zu bleiben. Sei´s drum. Motivation ist das halbe Leben. Sich nicht zu verbiegen und einen Weg zu gehen, an den man selber glaubt, sind wichtige Faktoren für den Erfolg. Nicht zuletzt gibt es so etwas wie ein Versprechen: Wir halten zusammen. In guten und in schlechten Zeiten.
Persönliche Daten
Geburtsdatum | 09. Januar 1971 |
Geburtsort | Lohr am Main, im Stadtteil Sachsenhausen aufgewachsen |
Größe | 176 cm |
Wohnort | Berlin |
Sprachen | Deutsch, Englisch |
Hobbys
Wein |
Kochen (gerne auch für Freunde) |
Fußball (spielen und schauen) |
Beachvolleyball |
Radfahren |
Musik |
Tauchen |
Lesen |
… und alles rund um das Thema „Ernährung“ |
Ausbildung
Kochlehre im Hotel Schwan in Wertheim (Küchenchef Otto Hoh) |
Werdegang
1991-1992 | Stefan Marquard, „3 Stuben“ in Meersburg | „Diese erste Station nach meiner Ausbildung prägte mich fürs Leben“ |
1995-1997 | Harald Wohlfahrt – „Traube Tonbach“ in Baiersbronn Hier habe ich Perfektion erlebt und gelebt | „Hier habe ich Perfektion erlebt und gelebt“ |
1997 | Egbert Engelhardt – „Graues Haus“ in Oestrich-Winkel | Im ersten Küchenchefjahr ein Michelin-Stern und 16 Punkte im Gault Millau; damit zu der Zeit jüngster Sternekoch Deutschland |
1998 | Küchenchef Gourmetrestaurant im „Athenee Palace“, Djerba | |
1999 | Küchenchef im „Restaurant STIL“, Berlin | |
2001-2003 | Küchenchef in der „Weinbar RUTZ“,Berlin | |
Seit 2004 | Selbständig als freiberuflicher Koch und TV-Koch | |
2014 | Eröffnung der gemeinsamen Kochschule mit Mario Kotaska in Berlin |
TV-Präsenz
Pro7/Sixx | „Zacherl — Einfach kochen“ |
ZDF | „Kerners Köche“ „Lanz kocht“, „Küchenschlacht“, „Fernsehgarten“, Planet Cook (ZDF und KIKA) |
RTL | diverse Magazinsendungen, Parodien auf „Zacherl — Einfach kochen“ in den Freitag Nacht News |
RTL2 | „Die Kochprofis“ |
VOX | „Küchenchefs“, „Kocharena“, „Grill den Henssler“ |
SKY 1 | seit 3.11.2016 Masterchef |
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Weitere InformationenBücher
Jahr | Titel | Verlag |
2004 | Zacherl — Einfach kochen! (das Kochbuch zur Sendung) | Zabert Sandmann |
2004 | Zacherl — Einfach kochen! Pasta (das Kochbuch zur Sendung) | Zabert Sandmann |
2006 | Foodball: Kochen wie die Weltmeister (mit Arne Friedrich, anläßlich der Fußball-WM 2006 in Deutschland) | Südwest Verlag |
2008 | Die Kochprofis – Das Kochbuch (das Kochbuch zur Sendung) | VGS |
2012 | Kochen mit den Küchenchefs (das Kochbuch zur Sendung) | Edel Germany |
Specials
2001 | Bester Newcomer, Gastro Award |
2001 | Aufsteiger des Jahres bei den Berliner Meisterköchen |
2002 | Berliner Meisterkoch |
2003 | Grillweltmeister, Kategorie „Geflügel“ |
2004 | Wok-Weltmeister „Team 7“, im Viererwok |
2006/2014 | nominiert für die „Goldene Kamera“ |
Links
Website Ralf Zacherl | www.ralf-zacherl.de |
Restaurant Schmidt Z&KO | www.schmidt-z-ko.de |
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